Äthiopien Die Demokratische Republik Äthiopien liegt im Osten Afrikas. Das Land besitzt eine Gesamtfläche von 1,12 Mio. Quadratkilometern, ist etwa dreimal so groß wie Deutschland und hat inzwischen ca. 100 Millionen Einwohner. Im Norden grenzt das Land an Eritrea (seit 1993 von Äthiopien unabhängig), im Osten an Dschibuti, im Südosten an Somalia, im Süden an Kenia und im Westen an den Sudan. Seit der Abspaltung Eritreas hat Äthiopien keinen Zugang mehr zum Meer. Ion Afrika - wird Wiege der Menschheit genannt. In diesem alten Abessinien begegnet sich die christlich-orthodoxer Hochkultur mit wildem Stammesland. Das Land reicht von den Wasserfällen des blauen Nils über die mächtigen Semienberge bis zu den ursprünglichen südlichen Gebieten. Äthiopien nahm innerhalb Afrikas schon immer eine Sonderstellung ein. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, deren Ursprünge bis ins 4. Jahrhundert zurückreichen, hat viele eigene Bräuche, Traditionen und gar einen eigenen Kalender hervorgebracht nebst unzähligen Kunstschätzen und Baudenkmälern. Schon seit der Lebenszeit Mohammeds wurden östliche Landesteile islamisiert. Trotz der Dominanz dieser Weltreligionen und -kulturen konnten sich im Süden des Landes verschiedene Stämme mit anderer Weltanschauung und traditioneller afrikanischer Lebensweise behaupten. Obwohl sich Äthiopien über die Jahrhunderte immer wieder gegen Angriffe wehren musste, fiel es nie unter koloniale Herrschaft – auch das eine Ausnahme in Afrika. Zwischen 1935 und 1941 besetzte Italien Äthiopien. So vielseitig wie die Kulturen sind auch die Landschaften mit Wüsten, Bergen, fruchtbarem Kulturland und Savanne. Die Höhen- und Klimaunterschiede reichen von der tiefer als der Meeresspiegel gelegenen Danakil-Senke bis zu über 4600m hohen Gipfeln der Semien Berge. Ein großer Teil der Probleme in Äthiopien ist auf  die unzureichende Energieversorgungssituation zurückzuführen, mit der verheerende ökologische und damit langfristig ökonomische Probleme einhergehen. Mehr als 90% des Energiebedarfes werden durch Biomasse abgedeckt, was zu einer geschätzten Entforstung von 100.000 ha pro Jahr führt. Dies ist wiederum Hauptursache für Erosionen und damit für die Verschlechterung der landwirtschaftlichen Produktivität. Die natürlichen Waldgebiete in Äthiopien machten am Anfang des 20. Jahrhunderts ca. 35% der Fläche aus - heute sind es rund 2,7%.
C   2015  Äthiopienhilfe e.V. Tettnang
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